Das ist kein Beitrag mit technischen Daten.. sondern nur persönliche Erfahrung. Über Geschwindigkeit und Features findet man alles auf der Herstellerseite, oder bei den handeslüblichen Influencern…. auf U TUB, die mittlerweile aber schon 300 neue Säue durch das Dorf getrieben haben.
Wieso schreibt man also über eine mehr als Sieben Jahre alte Kamera? Weil ich es will…
Die D500 ist, oder war wohl die letzte ihrer Art und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne Nachfolger bleiben, da auch bei Nikon die Zukunft den spiegellosen DSLM’s gehört, wie immer man das persönlich bewerten mag…
Der „Rolls Royce“ (Zitat eines sehr wertgeschätzten Kollen) der Nikon APS-C Linie ist bei mir jedenfalls während Corona eingezogen.
Hintergrund, oder besser „Alibi“, für den Kauf war das ich im Jahre 2019 ein missliebiges Erlebnis auf einem Parkplatz vor einem Motel in Monterey CA hatte.
Mir fiel das 300mm PF F4 plus Bajonett aus der D7200 und das Bajonett musste sowohl an Kamera und Objektiv beim Nikon Service Point erneuert werden.
Angebotene Alternative vom Nikon Service Point war verschrotten…. … ja logisch….. wie auch immer.. ich hab damals das Vertrauen in die D7200 etwas verloren.. und zu Weihnachten hab ich mir damals die D500 „geschenkt“.
Nun nach drei Jahren kann ich mir wohl erlauben eine Meinung zu der Kamera haben zu können. Die Kamera is haptisch und ergonomisch schon toll. Ein echter Handschmeichler.
Der Griff ist einfach nur genial. Man merkt die Qualität des Gehäuses auch an so Kleinigkeiten wie den Sucher verschließen zu können. Diese sinnvollen Details werten nicht nur das Gehäuse auf, sondern erleichtern auch das Thema Langzeitbelichtung. Mit diesem sinnvollen Detail kann man verhindern das von der Rückseite her Licht auf den Spiegel kommt. Davon abgesehen erfüllt es natürlich auch seinen Zweck, Staub, Sand oder sonstigen Dreck auf dem Sucher zu vermeiden.
Ansonsten kann ich über den Prismensucher nur gutes sagen, der Sucher ist hell und groß.
Beleuchtete Tasten… gerade in der Dunkelheit absolut genial… leider nur auf der linken Seite, aber da es die wichtigsten Buttons sind ist es wirklich Gold wert. Das Batteriefach macht auch einen soliden Eintrug. Bei der D7200 war das Batteriefach zumindest bei meinem Exemplar ziemlich fragil.
Der Puffer… ist einfach nur riesig, kein Vergleich zu jeder anderen Kamera die ich bisher benutzt habe, das schließt wirklich alles ein, irgendwann war immer der Punkt erreicht das die Kamera das „japsen“ anfängt weil der Pufferspeicher voll war… bei der D500 noch nie.. obwohl ich immer parallel RAW und JPEG Fine mit auf nehme. Einfach nur geil. 🙂
Gerade für Vogelfotografie, oder sonstige „Viechereien“ ein absoluter Gewinn. Mittlerweile gibt es ja schon länger Kameras die noch wesentlich mehr Bilder auf die Speicherkarte knüppeln als die D500… aber auch bei einer Olympus EM1x die ja die gleiche Zielgruppe anspricht, hab ich es erlebt das der Puffer irgendwann nicht mehr hinterher kam… oder die langsameren SD Karten gut die EM1x haut auch noch mehr Bilder raus.
* Mittlerweile ein riesengroßer Gebrauchtmarkt an F Mount Objektiven…
Der Autofokus…. ist immer noch unglaublich gut.. … gerade auch bei schwierigen Hintergründen wie Wald oder Dreck.. oder bestenfalls beidem konnte ich Milane oder Falken mit der D500 durch den Wald verfolgen, ohne das die Kamera den Fokus verloren hat. Bisher ist mir das mit keinem anderen Modell gelungen. Das Modell kann seine Gene der Nikon Sport Linie nicht verleugnen. Man merkt schon deutlich das die Technik aus der Nikon D5 kommt, es gibt hier keine echten Kritikpunkte. Der Autofokus begeisterte mich vom ersten bis zum heutigen Tag.
Das Modelle anderer Hersteller mittlerweile dran vorbeigezogen sein dürften, mindert meinen positiven Eindruck kein bisschen. Er tut genau das was ich brauche.
Der Flipscreen:
im Vergleich zu den Vorgängern hat sich durchaus einen Qualitätssprung eingestellt, die Touchfunktion ist insofern praktisch das ich auch in das Bild rein zoomen kann und die Qualität besser beurteilen kann, das war so bei den D7x00 nicht möglich. Man kann die Qualität eines Bildes „besser“ erkennen. Das Bild kann auch bewertet werden. Von den Gimmicks abgesehen, hat der Flip Screen natürlich seine Vorzüge wenn man bodennah fotografiert, oder Langzeitbelichtungen macht. Immerhin muss ich mich bei Langzeitbelichtungen nicht mehr im Dreck wälzen. 🙂
*Nachteile…
Schwaches APS-C Objektiv Line Up Fuji zeigt wie es geht, oder auch die MFT Bajonett Hersteller!
Es ist nicht mehr davon auszugehen das Nikon in sein APS-C F Bajonett Line up investiert, wobei man sagen muss das bei den Z mount APS-C Linsen auch nichts dabei ist was einen vom Sockel haut. Oder dazu motiviert den Geldbeutel zu zücken. Im Gegenteil wenn ich sehe was Nikon bei seinem Z Mount APS-C Line Up so präsentiert bleibt einem wenn man gutes Glas wil, entweder Fuji, MFT Bajonett oder die großen Nikon Kleinbildobjektive.
Gute Objektive nach eigener Erfahrung.. das 35mm 1.8 und das 50mm 1.8, die beiden Festbrennweiten haben zwar den Charme eines Joghurtbechers, sind aber zum einen vom Preis her attraktiv und die Abbildungsleistung ist super.
Diee Legende sagt, das Nikon 17-55mm 2.8 Zoom soll über alle Zweifel erhaben sein, ich hab allerdings keine Erfahrung mit dem wetterfesten Glasbaustein. Wäre aber definitiv etwas das ich mir in die Tasche legen würde für einen attraktiven Preis.
Von den Fremdherstellern, ich habe mir irgendwann mal das Sigma 18-35 1.8 Art zugelegt.
Das Objektiv ist zwar offiziell nicht wetterfest… mit dem Glas habe ich in der Wüste fotografiert, in Schnee und Regen. Es hat alles mit gemacht… und die Abbildungsleistung ist durchaus als WOW zu bezeichnen. Einziger Nachteil aus meiner Sicht… Es ist weder ein richtiges Weitwinkel.. noch ein richtiges Universalzoom. Sondern so zwischendrin.
Wenn man den Blickwinkel umrechnet auf Kleinbild, kommt man bei einer Brennweite von 28.-47,4 raus. Es ist also auch kein richtiges 24-70.. Eher ein 28-50 😉 was der Abbildungsleistung jedoch keinerlei Abbruch tut. In jedem Fall würde ich jedoch jedem empfehlen der das Objektiv in Betracht zieht, wegen der durchaus mal vorhandenen Serienstreuungsprobleme, die es bei Sigma gab, zum Fachhandel zu gehen und es auszuprobieren. Seriöse Händler ermöglichen sowas. Wer beim großen Fluß kauft ist selbst schuld.
Der Batterieverbrauch:
Mir ist bis heute nicht klar wieso die D500 so viel Strom zieht, bei den anderen Nikons die ich so kenne, ist der Verbrauch relativ moderat und hält oft für Tage, bei der D500 hab ich schon zwei Akkus am Tag verbraucht. Live View, was ich allerdings kaum nutze, zieht viel Strom, was aber sonst die großen Stromfresser sind hab ich bis heute nicht raus bekommen, ich hab oft den Eindruck ob „Blauzahn“ und Wlan an sind macht den Verbrauch nicht mehr fett. Es muss irgend etwas anderes sein.
Die D500 ist ein Krachmacher vor dem Herrn… 😉 Der Spiegelschlag der D500 erzeugt schon richtig „Lärm“, er hört sich zwar wertig und satt an, aber für Veranstaltungen wo „Ruhe“ eingefordert wird, ist der Spiegelschlag der D500 ein absoluter Showstopper und der sogenannte „Quiet“ Mode ein absoluter Witz, man hätte sich das auch einfach sparen können. Gerade im Vergleich zu den großen „kleinen“ Schwestern wie D750 oder D780 deren Spiegelschlag moderat zu hören ist… klingt der Spiegelschlag bei der D500 wie ein Presslufthammer.
Was mich allerdings wirlich stört.. ist das die Individualkonfigurationen am Einstellrad, bei der D7.x00 Linie als UC1 und UC2 auf dem Einstellrad, eingespart hat und in das Menü verlegt hat.
Der direkte Zugriff ist dadurch nicht einfacher.
An den komischen „Bobbel“ links an der Kamera wo der Weißabgleich, die verschiedenen Modi, untergebracht sind, musste ich mich erst mal gewöhnen, wenn man von den D7x00 ern kommt ist es echt eine Umstellung.
Sensorreinigung sollte mindestens einmal im Jahr durch geführt werden…..,,,,,,,, wenn man öfter im „Dreck“ unterwegs ist…. öfters.
Die Tasten
Würde ich die D500 wieder kaufen?
Ja… in jedem Fall.. sogar heute noch, die Kamera ist ja nicht schlechter geworden.
Nur bleibt die Technik nicht stehen .. man sieht es vor allem bei der Konkurrenz.
Prinzipiell gilt für mich jedenfalls Das Gerät ist einfach robust, von der Abbildungsleistung der Geschwindigkeit und dem Autofokus her immer noch eine Macht, ich habe sogar schon dran gedacht, mir eine zweite ungebrauchte in den Schrank zu legen falls die jetzige mal das zeitliche segnen sollte.
Abgesehen davon, ich bevorzuge den Prismensucher, bei allen Fortschritten der DSLM’s.. es ist schwer zu erklären, aber es ist für mich ein direkteres Erlebnis, als durch einen „Fernseher“ zu blicken.
Gern begründe ich auch wieso.. ich lehne spiegellose Kameras nicht ab…… aber das Nikon Z Line Up hat bei mir bisher keinerlei „GAS“ (Gear Aquisition Syndrome) ausgelöst… außer der Z9 ab ich bisher nichts aber auch gar nichts in dem Line Up gesehen was mich irgendwie angemacht hätte.
Das APS-C Line up ist genau so traurig aufgestellt wie vorher und die Objektiv Preise die Nikon mittlerweile aufruft, insbesondere für die Z Objektive will ich nicht mehr mit gehen. Es ist keine Frage des „Könnens“ sondern des „Wollens“… Es gibt Grenzen.
Mittlerweile gibt es genügend F Mount Objektive im Gebrauchtmarkt, zu attraktiven Preisen. Außerdem hat die Konkurrenz auch schöne Töchter.
Trotzdem bin ich von der D500 absolut überzeugt, gerade was Handling angeht… Der Nachteil wird allerdings immer bleiben, wenn man die guten Telebrennweiten verwenden will, müssen es die Kleinbildobjektive sein, darunter leidet auch das Packmaß. Gerade für einen Flug um den halben Erdball ist das Packmaß noch wichtiger als die Abbildungsqualität der Kamera.
Im Vergleich zu den anderen APS-C Kameras der D7x00 Linie macht die D500 alles mindestens eine Liga besser, oder zwei. Insbesondere der Autofokus ist mit das hartnäckigste was ich bisher verwenden durfte. Die Kamera hat aus meiner Sicht so gut wie keine Schwächen. Für Video verwende ich sie nicht, daher kann ich die Videoperformance auch nicht vergleichen, aber da war Nikon schon immer schlechter als die Konkurrenz.
Der „Bang for Buck Faktor“ ist immer noch gegeben. Vom Preis Leistungs Verhältnis bekommt man für sein Geld, verdammt viel Kamera und bei sorgfältiger Objektivauswahl durchaus was langlebiges an dem man viel Freude haben kann.
Mittlerweile ist sogar Die Nikon App Snapbridge fast schon brauchbar…
Die D500 ist einfach ein Werkzeug, wie man es sich wünscht… ich würde mir wünschen das die MFT Bajonett Hersteller Konkurrenz etwas vergleichbares auf die Beine stellen würde, aber weder Olympus hat mit der EM1x, oder der OM-1 ein ähnlich rundes Gesamtpaket präsentiert und die EM1x hab ich wirklich exzessiv ausprobieren können. Bei der OM-1 fehlt mir die praktische Erfahrung und die Panasonic G9 II habe ich noch nicht auf dem Radar. Ein direkter Vergleich der EM1x und der D500 wäre mal spannend, vielleicht nehme ich beide mal parallel mit an den See 🙂 mit vergleichbaren Objektiven.